Im September lud die Firma Pfizer Patientenvertreter, die in ihren Indikationen mit dem Thema „Impfen“ konfrontiert sind, zum „Arbeitskreis – Prävention bei Immunsuppression“ nach Berlin ein.
Für den DPB nahm Vorstandsmitglied Helene Ball an der Diskussion im Arbeitskreis teil. Für Psoriasis-Patienten, die mit Immunsuppressiva behandelt werden, ist Impfen ein sehr aktuelles Thema. Im ersten Teil berichteten Mitarbeiter der Pfizer-Zentrale über Zahlen zum Impfen in Deutschland. Die Inanspruchnahme von Impfungen gehe zurück (Rückgang von Impfraten). Besonders stark sei dieser Rückgang bei Kindern und älteren Menschen zu beobachten, obwohl die Informationen auch der gesetzlichen Krankenkassen enorm seien. Zahlen, wie viel Menschen unter Immunsuppressiva geimpft wurden, waren nicht zu benennen.
In der Diskussion zeigte sich, wie stark das Thema einzelne Selbsthilfeorganisationen betrifft und wie groß deren Bedarf an medizin-fachlichen Informationen ist. Erkrankte würden oft verunsichert. Dem Anschein nach würden zwar viele Impf-Broschüren publiziert, aber klare Angaben oder Checklisten, welche Impfungen ggf. notwendig seien, fehlten.
Unsicherheit produzieren bei Erkrankten auch die mangelnde Kommunikation zwischen Haus- und Facharzt. Diese Situation mache es, z.B. auch für Psoriasis-Patienten, nicht leichter, eine informierte Entscheidung für sich zu treffen. Die anschließende Erarbeitung gemeinsamer Ziele und Lösungen zur Verbesserung der Impfraten sprengte den Zeitrahmen. Es wurden wichtige, überprüfbare Ziele herausgearbeitet. Dies waren u.a. Gesundheitskompetenz der Patienten stärken, Herstellung einer Checkliste zu Nutzen und Schaden durch Impfungen.
In einer nächsten Sitzung wolle sich der Arbeitskreis konkret mit Maßnahmen beschäftigen, für die die gesundheitsbezogene Selbsthilfe indikationsbezogene Kompetenzen besitzt. Dies können sein z.B. Überprüfung vorliegender Info-Blätter zum Impfen bei Immunsuppression und indikationsbezogene Aktionen in der Selbsthilfe, um die Wichtigkeit und Notwendigkeit unter Abwägung von Nutzen und Schaden zu betonen.
Mein persönliches Fazit zum „Impfen“: DPB-Mitglieder sollten zunächst ihren Impfstatus überprüfen und das Ergebnis mit dem versorgenden Arzt besprechen. Auf die Veröffentlichung im PSO Magazin (siehe PSO Magazin 6/17, Seite 11) sei noch einmal hingewiesen. Wer unsicher ist, kann als Mitgliederservice fachliche Beratung durch Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirates erhalten, wenn Informationen für eine Entscheidung nicht ausreichend erscheinen. Psoriasis-Patienten, die Biologika oder deren Biosimilars nutzen, sollten wissen, dass jede Infektion Auswirkungen auf die Therapie haben kann. Impfung ist eine sehr individuelle Entscheidung.
Für Menschen, die nicht geimpft sind, wird ein Schutz vor der Ausbreitung und Ansteckung an einer Infektionskrankheit durch viele geimpfte Menschen in deren Umfeld gegeben. Das wird Herdenimmunität genannt. Der eigene Impfschutz trägt immer auch zum Schutz der Gemeinschaft bei.