Mit Unterstützung der Deutschen Kinderrheuma-Stiftung werden Hilothermgeräte in der Charité für die Unterstützung bei Gelenkpunktionen bei Rheumakindern eingesetzt und in der Kinderrheumatologie des Kinderkrankenhauses St. Marien in der Physiotherapie.
Die Hilotherapie zählt zu den physikalischen Therapien und wird in der Rheumatherapie ergänzend zu anderen Behandlungsformen eingesetzt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Kälte zur Linderung von Entzündungen und Schmerzen einzusetzen, von Eisbeuteln und Cool-Pads über Kaltluft und Kältesprays bis hin zur Kältekammer. Die Hilotherapie ist demgegenüber eine völlig andere Therapieform. Sie macht die Anwendung von Kälte zur steuerbaren Therapie.
Sie hat ein Temperaturspektrum von + 15° bis + 22° C, und – was ganz entscheidend ist – die Temperatur bleibt dabei immer konstant auf dem eingestellten Wert. Gleichwohl kann die Temperatur jederzeit, auch während der Anwendung, dem ganz persönlichen Empfinden angepasst werden. Hier wirkt also keine eisige Kälte, die auch negative Nebenwirkungen mit sich bringen kann.
Die konstante Kühlung betroffener Gelenke und Körperpartien über eine individuell wählbare Dauer mittels der Hilotherapie sorgt für die gewünschte Wirkung. Das beginnt mit der Blockade der Schmerzrezeptoren. Die Leitung der Impulse von den betroffenen Partien zum Gehirn wird unterbrochen und das Schmerzempfinden gestoppt.
Ein zweiter Effekt: Wird das lokale Gewebe abgekühlt, tritt an dieser Stelle eine Minderung der Durchblutung und des lokalen Stoffwechsels ein. Beides wirkt sich entzündungshemmend und abschwellend aus.
Eine Anwendungsbeobachtung am Rheumazentrum Oberammergau hat gezeigt, dass die Schmerzintensität auf der visuellen 10-stufigen Analogskala bei den Probanden durch die Anwendung der Hilotherapie durchschnittlich von Faktor 6 auf 4 sank. Im besten Fall lag die Senkung des individuellen Schmerzempfindens sogar bei Faktor 2 statt vorher 7. Ebenso reduzierte sich der Schmerzmittelbedarf erheblich. Die durchschnittliche Behandlungsdauer bei dieser Anwendungsbeobachtung betrug 15 Minuten bei einer durchschnittliche Temperatur von + 15° C
Ein Auszug aus den individuellen Reaktionen der Patienten reicht von „Sehr angenehm, brauche keine Schmerzmittel mehr“ über „Rötung und Überwärmung ist rückläufig, ebenso meine Schmerzen“ bis hin zu „Die milde Kälte ist sehr angenehm gegen die noch bestehende Schwellung“ und zeigt, dass mit der Hilotherapie bemerkenswerte positive Effekte erzielt werden können.
Weitere Informationen unter www.hilotherapie-bei-rheuma.de